Drohnen, Roboter und selbstfahrende Autos – über die gesellschaftliche
Relevanz der Automatisierungs-Revolution
Ein Essay von Christian Schiffer
Seit einer geschickt lancierten PR-Aktion von Amazon im
Weihnachtsgeschäft 2013 können wir den Eindruck gewinnen, in vier oder
fünf Jahren schwirrten über unseren Köpfen zivile Drohnen, die Bücher
und Arzneimittel transportieren. Kaum jemand stellt Fragen nach diesem
Überraschungscoup, obwohl sie sich häufen müssten. Wenn „Amazon Prime
Air“ Wirklichkeit wird, wie ist das mit den Kosten? Wo landet die Drohne
in Mehrparteienhäusern? Was ist mit dem Wetter, dem Lärm, den Vögeln,
der Effizienz? Und was, wenn Hacker die Drohnen kapern? Wie es
Revolutionen an sich haben, wird auch diese unsere Gesellschaft
drastisch umwälzen. Und zwar in ähnlichem Ausmaße, wie das vorher
Motorisierung getan hat. Drohnen, aber auch Roboterautos, werden eine
Frage beantworten, die die Menschheit schon seit ihrer Existenz
beschäftigt: Wie transportiere ich etwas von A nach B? Und die Antwort
wird sein: Nicht mehr durch Menschen. Und nicht nur das: Eine Menge
Arbeit wird von den Menschen auf die Maschinen übergehen. In Das
Kapital, Band 3, spricht Karl Marx von dem „Reich der Freiheit“, das
dort beginnt, wo die Arbeit aufhört. Vielleicht bringt uns die
Automatenrevolution diesem Reich ein großes Stück näher.
als mp3 (knapp 28 minuten lang):
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2014/03/23/dlf_20140323_0930_662f3438.mp3